Psychiatrische Diagnosen
Was heisst psychisch gesund oder krank?
Zentrale Aspekte der psychischen Gesundheit sind persönliches Wohlbefinden, Selbstbewusstsein, Lebenszufriedenheit und Beziehungsfähigkeit, die Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen und einer Arbeit nachgehen zu können sowie zu gesellschaftlicher Teilnahme in der Lage zu sein.
(nach Schweizerischem Gesundheitsobservatorium 2003)
Auch im gesunden Zustand befindet sich der Mensch in einem wechselhaften seelischen Gleichgewicht. Durch positives Selbsterleben, körperliche Integrität, berufliche und soziale Verankerung kann eine weit reichende emotionale Stabilität erreicht werden. Dadurch können auch Belastungen erfolgreich bewältigt werden. Spannungen und Konflikte gehören zum normalen Leben und zur normalen Entwicklung eines jeden Menschen.
Psychische Krankheit ist gekennzeichnet durch klinisch erkennbare psychische Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten:
- Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen und psychotische Erkrankungen (Schizophrenie, Manisch-Depressives Kranksein)
- Alkohol- und Drogenmissbrauch
- Schwere Störungen des Zentralen Nervensystems (insbesondere Demenz)
(nach Schweizerischem Gesundheitsobservatorium 2003)
Psychische Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass seelische Spannungen so heftig werden, dass das Denken, Fühlen und Handeln während längerer Zeit beeinträchtig ist. Die emotionale und geistige Selbstregulierung versagt längere Zeit. Ist der Mensch nicht mehr in der Lage, selbständig oder mit Hilfe der ihn umgebenden Menschen diesen Zustand zu überwinden, kommt es zur Behandlungsbedürftigkeit.
Umgang mit Diagnosen
Im Bestreben, Krankheiten zu klassifizieren und Diagnosen an eindeutigen Symptomen „festzumachen“, entstanden in den letzten Jahrzehnten verschiedene Klassifikationssysteme. Nach wie vor besteht ein sehr eingeschränkter Krankheitsbegriff, der die Symptome und Beschwerden vieler Betroffener nur teilweise widerspiegelt.
Diagnosen sind auch der Versuch, eine Erkrankung klar zu definieren, um eine zielgerichtete Behandlung zu ermöglichen. Gerade psychiatrische Diagnosen können zu Irritation und Verunsicherung führen. Die Begrifflichkeiten sind oftmals unklar, vieldeutig oder mit Vorurteilen behaftet. Viele Betroffene haben Angst vor Stigmatisierung und fürchten die Diagnose eher als dass sie sie nutzen könnten.
Therapeut und Patient müssen im Rahmen dieser Voraussetzungen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit finden, ohne den professionellen Rahmen zu verlassen. Therapeuten sollten bei der Erhebung einer psychiatrischen Diagnose daher Folgendes bedenken:
- Die Diagnose soll vor dem Hintergrund eines umfassenden Wissens gestellt werden.
- Der Therapeut sollte eine Diagnose stellen und sie auch dem Patienten mitteilen.
- Der Therapeut sollte sich nicht nur für die objektivierbaren Symptome, sondern auch für das subjektive Erleben des Patienten und dessen Angehörige interessieren.
- Die Diagnose sollte ein Element der Behandlungspartnerschaft sein.
- Es sollten auch die Aspekte angesprochen werden, die durch die Diagnose nicht benannt sind.
- Diagnosen sollten vor dem Hintergrund der fortlaufenden Entwicklung reflektiert werden.
Ratgeberbroschüren zu Krankheitsbildern
Borderline, postnatale Depression, Psychosen, Schizophrenie, Depression, Psychopharmaka.
Broschüre ‘Es ist normal verschieden zu sein!’
Zum Verständnis und zur Behandlung von Psychosen, erstellt von Psychose-Erfahrenen, Angehörigen und Wissenschaftlern in der Arbeitsgemeinschaft der Psychoseseminare, Hamburg, Ausgabe 2003:
Die Broschüre ist trialogisch in den Hamburger Seminaren entstanden und wird in Psychose-Seminaren, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfinden, aufgelegt und diskutiert.
Zu beziehen bei:
Schweizerische Stiftung
pro mente sana
Hardturmstrasse 261
8031 Zürich
Telefon 044 563 86 00
kontakt@promentesana.ch
www.promentesana.ch
Alkohol- und Drogensucht:
www.sfa-ispa.ch
Alzheimererkrankung und Demenz:
www.alzheimerforum.ch
Angststörungen:
www.aphs.ch
www.panik-attacken.de
Bipolare Störungen:
www.dgbs.de
Borderlinestörung:
www.borderline-plattform.de
Burnout:
www.hilfe-bei-burnout.de
Depressionen:
www.depressionen.ch
Essstörungen:
www.netzwerk-essstoerungen.ch
www.aes.ch
Psychoseerkrankungen:
www.runder-tisch.ch
Schizophrenie:
www.trialog-winterthur.ch
www.selins-stiftung.ch
Selbstverletzendes Verhalten:
www.versteckte-scham.de
www.rotelinien.de
Überblick zu psychiatrischen Krankheitsbildern:
www.psychiatrie.de